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Die Sublimation


Illustrationen auf Tassen, Schlüsselanhänger, Lesezeichen und vielem mehr. Mit dem Sublimationsdruck eröffnet sich eine große Bandbreite an Möglichkeiten, um seine Werke auf andere Medien zu übertragen und eine Geschichte mit Merchendise-Produkten auszustatten. Doch was genau ist der Sublimationsdruck und wie funktioniert er?

Es gibt diverse Möglichkeiten, um Bilder auf verschiedene Untergründe zu übertragen. Plotten, Stencil, Linoldruck, Lavendeldruck, Siebdruck … Die Liste ist lang und jede dieser Druckverfahren hat seine Vor- und Nachteile. Im folgenden Text möchte ich die Drucktechnik erläutern, die es mir ermöglicht mehrfarbige Bilder auf Tassen und Co. zu übertragen: Den Sublimationsdruck.


Mehrere sublimierte lesezeichen
Ein sublimierte Lesezeichen

 

Was braucht man für eine Sublimation?


  • Einen Sublimationsdrucker

  • Sublimiertinte

  • Transferpapier

  • Eine Illustration oder eine Fotografie

  • Ein geeignetes Medium


Was genau ist Sublimation?


Eingeführt wurde der Sublimationsdruck oder auch Transferdruck Ende der 1960er Jahre. Es beschreibt ein Verfahren, mit dem ein Fabrstoff in den Trägerstoff eingedampft wird. Dieser Prozess nennt sich sublimieren.

Der Begriff Sublimation selbst, stammt vom lateinischen sublimatio bzw. sublimare ab, was so viel hieß wie "läutern, destillieren, chemisch möglichst rein darstellen". Das Wort beschreibt den Vorgang des unmittelbaren Übergangs eines Stoffes vom festen in den gasförmigen Aggregatzustand. Das Besondere hierbei: Der Stoff wurde zuvor NICHT flüssig. Wir haben es hier mit einem physikalischen Prozess zu tun, bei dem der Stoff chemisch nicht verändert wird.


Wie funktioniert das Verfahren?


Beim Sublimationsdruck wird ein Motiv (eine Illustration, Fotografie oder ein Logo) spiegelverkehrt auf ein Transferpapier gedruckt. Anschließend wird dieses auf unser Medium gelegt, gegebenenfalls mit hitzebeständigem Klebeband fixiert, und mit einer Thermotransferpresse erhitzt. Hier spielen vor allem drei Faktoren eine Rolle: Temperatur, Druck und Zeit.

Im Normalfall haben die Hersteller mindestens die Zeit und Temperaturangaben bei ihren Materialien angegeben. Oder es liegt eine Liste bei der Presse mit bei. Da ja auch jedes Gerät ein wenig anders funktioniert. Bei manchen Pressen kann man den Druck zum Beispiel auf Knopfdruck regulieren.


Durch die Hitze verdammt der Farbstoff und dringt in die Fasern/Beschichtung des Mediums ein und haftet dort an. Anschließend rausnehmen, abkühlen lassen und das Transferpapier entfernen.


Typische Sublimationsgegenstände sind:

  • Tassen

  • Lesezeichen

  • Magnete

  • Teller

  • Anhänger

  • Textilien

  • und noch so einiges mehr


Eignen sich alle Materialien und Tinten zum Sublimieren?


Nein.

Beim geeigneten Medium wird es bereits etwas anspruchsvoller, da wir nicht auf jedem Material sublimieren können. Wir benötigen ein Objekt mit einer Polyesterbeschichtung, die mindestens 80% Polyester Anteil aufweist. Wenn man Baumwolle bedrucken möchte, sollte man auf andere Verfahren zurückgreifen. Den Siebdruck zum Beispiel.


Als nächstes brauchen wir eine spezielle Tinte, die für Sublimationsdruck ausgeschrieben ist. Diese ist so konzipiert, dass sie sich mit den speziellen Beschichtungen der Träger (zB. dem Transferpapier) verbindet. Man arbeitet vor allem mit wasserunlöslichen Dispersionsfarbstoffen (zähflüssige Farbstoffe).


Wir brauchen zudem ein geeignetes Papier, für diese Art von Druck. Diese Transferpapiere sind mit Wachs und Pigmenten beschichtet und werden meistens mit einem Tintenstrahldrucker bedruckt. Andere Drucker funktionieren aber auch. Tatsächlich ist das Prinzip des Transferpapieres schon etwas älter. Der Erfinder Pellegrino Turri entwickelte 1801 das Kohlepapier, mit dem Bilder oder Texte von einem Ort zu einem anderen transportiert werden sollten. Das Paptent wurde dann 1806 von Wedgwood angemeldet, dessen Technik Anschließend immer weiterentwickelt wurde. So neu ist das also alles nicht.


Die technische Ausstattung


Allmählich gelangen wir zum kniffligen Part der Zubehörliste.

Wir benötigen für den Sublimationsdruck auch einen geeigneten Drucker.

Drucker sind sowieso ja schon ein Thema für sich. Ich denke, viele von uns können irgendeine Geschichte erzählen, bei dem sie dieses Gerät am liebsten aus dem Fenster geschmissen hätten. Inzwischen dürften auch den Meisten die beiden gängigen Arten bekannt sein: Der Tintenstrahldrucker (oder auch Inkjet) und der Laserdrucker. Die Unterschiede sind hier, ganz grob, dass der Tintenstrahldrucker mit flüssiger Tinte arbeitet und der der Laserdrucker mit einer Art Pulver, welches beim Drucken erhitzt wird. Für welche Arbeiten sich diese Art von Drucker anbietet, werde ich in einem späteren Artikel erörtern.


Jetzt wollen wir aber nicht mehr herkömmliche Bilder oder Texte drucken, sondern sublimieren und brauchen dafür einen Drucker, der mit der Farbe umgehen kann. Fängt man an zu googlen, stößt man schnell auf die Aussage: Jeder Tintenstrahldrucker eigne sich für Sublimation. Diese Aussage möchte ich so pauschal nicht unterschreiben. Man muss sich auf jeden Fall ein wenig tiefer einlesen. So erfährt man dann auch, dass der Tintenstrahldrucker wenn dann neu sein sollte und das ein Wechsel zwischen den Tinten vermieden werden sollte.


Grundsätzlich: Ja, es geht.


Wir können ab diesem Punkt also zwischen einem richtigen Sublimationsdrucker, der eben genau für diese Arbeiten vorgesehen ist. Und einem zweckentfremdeten Tintenstrahl (Inkjet) Drucker. Für welches Gerät man sich entscheidet, ist hier vor allem eine Preisfrage, da richtige Sublimationsdrucker bei etwa 400€ starten. Einen guten Inkjet bekommt man hingegen schon für 150€. Der Preis ist beim Tintenstrahldrucker auf jeden Fall ein gutes Kaufargument, aber man verliert durch die Verwendung von Sublimationstinte die Garantie. Der Drucker wird ja nicht mehr wie ursprünglich vorgesehen verwendet. Außerdem kann die Farboptimierung länger dauern.


Wenn es um echte Sublimationsdrucker geht, empfehlen verschiedene Blogs vor allem zwei Marken: Sawgrass und Epson. Bei Epson fällt immer wieder der SureColor SC-F100, welcher bis zu DIN A4 druckt. Dieser kostet etwa 450€.

Bei Sawgrass werden gleich zwei Modelle empholen. Da kommt es vor allem darauf an, welche DIN Größe benötigt wird. Reicht DIN A4, dann gibt es den Sawgrass SG500 für rund 600€. Soll es DIN A3 werden, greift man tiefer in die Tasche mit dem Sawgrass SG1000, welcher 1500€ kostet.


Wird sich für die Zweckentfremdung eines Tintenstrahldruckers entschieden, fällt wieder der Name Epson. Die Ecotank Drucker arbeiten nicht mehr mit dieses typischen Kartuschen, sondern einzeln befüllbaren Tanks. Dadurch ist das Umfunktionieren deutlich einfacher. Wie gesagt: Am besten einen neuen Drucker verwenden, da sich die Tinten nicht vermischen sollten. Die verklumpen und verstopfen den Drucker.


Zu guter Letzt: Die Presse.

Um das gedruckte Motiv auf unseren Gegenstand zu bekommen, brauchen wir eine Presse, die zu dem Medium passt. Eine flache Platte ist ungeeignet für Tassen. Die Tassenpressen können keine flachen Gegenstände pressen. Zu welcher Presse man greift, hängt auch stark davon ab: Was soll hergestellt werden und wie viel Platz steht zur Verfügung?


Natürlich kann für jede Form eine eigene Presse gekauft werden. Aber es gibt auch kompakte Modelle, welche direkt mehrere Funktionen mit sich bringen.


Vor- und Nachteile der Sublimation


Wie alles im Leben hat auch dieses Druckverfahren Vor- und Nachteile.

Vorteile:

  • Wir haben beim Sublimieren keine Beschränkung der Farben

  • Farben sind lebendig und langlebig, durch die dauerhafte Verbindung

  • Individualisierung und Personalisierung

  • Materialeigenschaften bleiben erhalten

  • Große und kleine Auflagen können kostengünstig produziert werden


Nachteil:

  • Polyester.

  • Hohe Designkosten können entstehen, wenn man einen Designer beauftragen muss.


 

Fazit


Das Sublimationsdruckverfahren ist eine interessante Möglichkeit, um Merch für Bücher herzustellen. Dank der Option einen Tintenstrahldrucker zweckentfremden zu können, ist die Anschaffung auch nicht zu teuer - je nachdem, welche Presse man dazu nimmt. Durch die Haltbarkeit und die starke Farbintensität, entstehen schöne Werke, die lange Freude bereiten. Eine gewisse Nachhaltigkeit kann dem also schon unterstellt werden.

Mein größter Minuspunkt ist da tatsächlich die Notwendigkeit von Polyester. Also gerade wenn es in den textilen Bereich geht, werde ich hier immer abwägen, ob dieses Druckverfahren notwendig ist und mich wenn, dann nur auf kleine Margen konzentrieren.

Zu einem Punkt habe ich tatsächlich bislang nichts gefunden: Energiekosten. Die Dateien müssen gedruckt und gepresst werden und ich kann mir vorstellen, dass die Presse einen recht hohen Energieverbrauch mit sich bringt. Vor allem, wenn man größere Mengen herstellt.

Ich persönlich liebe den Sublimationsdruck und habe mich aus Kostengründen für den Umbau eines EcoTanks von Epsen entschieden. Allerdings nur DIN A4. Je nachdem, wie das Gewerbe läuft, werde ich mit der Zeit auf DIN A3 umsatteln. Welches Gerät, wird sich dann zeigen. Wenn meine Produkte gut ankommen, werde ich wohl das nächste mal einen echten Sublimationsdrucker wählen.

 
 
 

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