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Rezension: The Song of Shadows

Ein gelungener Auftakt, der mich kaum den zweiten Band erwarten lässt.


Cover des Buches auf einem iPad und daneben eine Illustration von ShirleyHape Books and Art
The Song of Shadows

"The Song of Shadows" ist der Auftakt einer bildgewaltigen High Fantasy Dilogie von dem Autoren Duo Anna Frost und Lisa Nevermore. Erschienen am 19.04.2024 im Dunkelstern Verlag, nimmt uns das Buch auf 336 Seiten mit in eine Welt, in der Licht und Schatten ihr Gleichgewicht verloren haben und eine Prinzessin im ewigen Weiß gefangen ist. Verdammt dazu, dass ihr Herz niemals wählen dürfe.

Weiß wie ein unbeschriebenes Blatt Papier lag meine Heimatstadt zu meinen Füßen. Durchzogen von Oasen aus Grün und Gold. Doch wenn man genau hinsah, konnte man die Spuren der Geschichte erkennen, die sie erlebt hatte. - Alamea

Da ich unbedingt mal bei einer Leserunde mitmachen wollte und Anna und Lisa zum Release ihres Buches eine organisiert haben, nahm ich dies zum Anlass mir das eBook zu kaufen. Eine gute Entscheidung, wie ich verflucht schnell feststellte. Das Buch war ja durchaus schon durch ihre Beiträge auf Social Media in meinen Fokus gerückt, auch weil ich mich sehr für Geschichten interessiere, die von mehr als einem Autor geschrieben wurden. Und ich wüsste rückblickend nur zu gerne, wer von den beiden welchen Part geschrieben hat.


"The Song of Shadows"


Klappentext


Wenn dein Herz sich nicht verlieben darf, würdest du dennoch auf seinen Takt hören?

Seit Licht und Schatten sich vereint haben, ist das Gleichgewicht Argijas und Andtherâs aus den Fugen geraten. Prinzessin Alamea, Thronfolgerin der erstarrten Stadt Barash, darf sich niemals für eine Seite entscheiden. Gefangen in ewigem Weiß kämpfen Finsternis und Helligkeit um die verlorene Harmonie ihrer Welt.


Doch kann ein zerstörter Frieden wieder Wurzeln schlagen, wenn Angst und Missgunst zerbrachen, was einst war? Oder sucht die Balance vergeblich Halt in einem Albtraum aus verbrennendem Schwarz ...


Worum geht es?


Im Auftakt der Dilogie lernen wir die drei Hauptcharaktere Alamea, Khaos und Elio kennen. Seit der König der Lucid, Vater von Alamea, sich für eine Merakî entschied und sie zur Frau nahm, soll das Gleichgewicht zwischen Licht und Schatten ins Wanken geraten sein. Barash, die Hauptstadt von Agrija, gilt als erstarrt und die Prinzessin muss von jeder Quelle der Schatten ferngehalten werden. Nur ihr engster Vertrauter, Wächter und bester Freund Elio weiß, wie es um ihr Herz bestellt ist. Sie sammelt Gegenstände der Merakî.

Auf der anderen Seite steht das Volk der Merakî mit Rîona als Anführerin. Das Land geht allmählich vor die Hunde. Die Merakî benötigen Lumix, doch der Handel mit Barash erweist sich zunehmend als schwierig, bis hin zu gar nicht mehr vorhanden. Um dies zu ändern, wird Alamea als Geisel genommen und in die Obhut von Khaos übergeben.

Im Verlauf der Geschichte stellt sich schnell heraus, dass beide Seiten ihre Ziele fest im Blick haben und nicht immer mit moralisch vereinbaren Mitteln versuchen diese zu erreichen. Zudem wird auch sehr schnell klar, wie die Berater des Königs zu dessen Tochter stehen und welche Vergangenheit die drei Protagonisten miteinander verbindet. Und welche Lüge.


Meine Meinung


Mit "The Song of Shadows" ist den Autorinnen ein unfassbar gutes Werk gelungen. Angefangen mit dem Trio Alamea, Khaos und Elio. Die Charaktere sind nicht nur sehr authentisch, was vor allem durch die kleinen Eigenheiten, welcher jeder von ihnen mitbringt, entsteht, sondern auch durch ihre Vorgeschichte. Was mir an dieser Stelle besonders gut gefällt: Es fehlt dieses klassische "Oh, du stehst auf sie? Ich stehe aber auch auf sie. Los, lass uns uns deswegen angiften und voll übertrieben Macho sein! Mimimimimi."

Stattdessen geht es um so viel mehr als romantische Liebe. Es geht um Freundschaft. Und darum, wie diese durch Entscheidungen anderer zerbrechen kann. Vor allem Elio und Khaos müssen innerhalb der Geschichte wieder zueinander finden und Vertrauen aufbauen. Jeder von ihnen hat das Gleiche Ziel: Alamea und die eigene Heimat beschützen. Unterschiedliche Lebensstile und Umfelder, haben dafür gesorgt, dass dies sehr kontrovers angegangen wird. Wodurch sie natürlich auch mal aneinander geraten.

Und mittendrin haben wir Alamea, die überhaupt nichts mit der Bevormundung der beiden anfangen kann und nur nach einem Weg sucht, um die Völker wieder zu vereinen. Oftmals ist es so, dass ich die weiblichen Hauptakteure sehr anstrengend finde. In "The Songs of Shadows" ist das tatsächlich nicht der Fall. Weil ich sie VERSTEHE. Alamea ist einfach ein unglaublich nachvollziehbarer Charakter, der sich über die Seiten hinweg auch entwickelt. Sie hat valide Emotionen und Gedanken, geht nicht unbedingt immer den besten Weg, dafür aber den, der ihr vom Herzen diktiert wird. Und das macht sie für mich sehr griffig.

Die Prinzessin erinnert mich übrigens in einigen Punkten sehr an Arielle. Sie sammelt Gegenständer der Merakî, wie die Meerjungfrau die der Menschen. Beide halten ihr Versteck geheim und glauben daran, dass beide Völker zusammen leben können. Sie sieht das Gute, wo andere nur Finsternis und Bosheit sehen wollen. Also ein fetter Pluspunkt für Alamea!


Mein Herz wurde allerdings von Khaos erobert. Den hätte ich gern als besten Freund oder großen Bruder. Die Art, wie er mit den Schatten umgeht, verleiht ihm eine ganz eigene Persönlichkeit. Sie hebt ihn vom Rest seines Volkes ab und zeigt ihn, trotz seines sehr distanzierten Verhaltens von einer unfassbar menschlichen und gutmütigen Seite.


Und nun das Worldbuilding. Holla!

Die Formulierung "Bildgewaltig" aus dem Teaser der beiden, trifft es hier sehr gut. Beim Lesen konnte ich die unterschiedlichen Gebiete regelrecht auf der Haut spüren. Und ich konnte mir Barash und den Düsterwald verdammt gut vorstellen. Ich hörte beim Lesen schon den Matsch unter Khaos füßen, spürte die kühle feuchte Luft auf der Haut. Aber auch die trockene Hitze, wenn Elio in seine Heimat zurückkehrt.

Zwei Welten, die gegensätzlicher nicht sein können und keine kommt in der Geschichte zu kurz. Sie haben Raum sich zu entfalten und den Leser eintauchen zu lassen.


Mein Fazit


Wertung: ✨✨✨✨✨ (5/5)


"The Song of Shadows" ist, wie ich schon sagte, ein sehr gelungener Auftakt. Es hat Spaß gemacht, bewegte mich und riss mich aus der Realität. Das Ende war gemein. Weil ich nicht weiterlesen konnte. Und das wirklich fiese: Der zweite Band kommt erst im November.

Wie soll ich das aushalten?

Es war übrigens eines dieser Bücher, von denen ich mir erst das eBook gekauft habe und im Nachhinein das Print bestellt habe. Nun warte ich darauf, das Print in den Händen zu halten ✨🖤✨


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